Zur Gliederung des tropischen Klimas 153 PROBLEMES D'ACCROISSEMENT ET MOUVEMENT DEMOGRAPHIQUE DE BUENOS-AIRES Gräce d sa Situation geographique et ä son climat sain, et en relation avec l'immigration euro¬ peenne et avec l'evolution economique des provinces bresiliennes orientales, Buenos-Aires s'est con- siderablement developpee. En 1947 la capitale federale comptait une population de 3 000 071 ämes sur une surface de 197 km2; eile s'est accrue jusqu'ä aujourd'hui ä 4 607 000 habitants qui se repar- tissent sur 1048 km2. Cette agglomeration occupe donc la sixieme place parmi les grandes villes de notre globe. Plusieurs nceuds urbains ont participe ä son extension; eile a englouti des localites rurales et son territoire s'etend actuellement le long de la cöte, vers le nord et le sud, et sous forme allongee egalement vers l'interieur du pays. Le reseau routier donne une impression monotone surtout dans les vieux quartiers du centre, etant organise sous forme d'echiquier. Le trafic est serieusement entrave ä cause des rues etroites et des nombreuses traversees ferroviaires ä niveau. Toutefois, en certains endroits, p. ex. sur le magnifique boulevard Avenida de 9 Julio, des mesures d'assainisse- ment y ont porte remede. Un chef-d'ceuvre est aussi la fameuse route circulaire. Ces dernieres annees l'accroissement de la ville, plutöt que d'etre l'effet d'un accroissement demographique naturel, est du ä la forte immigration de l'exterieur et ä la migration ä l'interieur. En 1947, la capitale federale ne comprenait que 18,2% de la population nationale globale; eile embrasse aujourd'hui plus de 28%. PROBLEMI DI ACCRESCIMENTO ET MOVIMENTO DEMOGRAFICO DI BUENOS AIRES Favorita dalla sua situazione geografica e dal suo clima sano, e in correlazione coll'immigra- zione europea et coll'evoluzione delle provincie brasiliane Orientali, Buenos Aires e rapidamente cresciuta. Nel 1947, la capitale federale aveva una popolazione di 3 000 071 anime occupando una superficie di 197 km2; oggi si e accresciuta a 4 607 000 abitanti parsi su di 1048 km2, Questa agglo- merazione occupa allora il sesto posto fra le piü grandi cittä del mondo. Parecchi nodi urbani hanno participato alla sua estensione; delle localitä rurali sono State inghiottite e il territorio della cittä si estende attualmente lungo la costa, verso il nord e il sud e, sotto forma allungata, anche verso l'interno del paese. La rete stradale da un impressione monotona, anzitutto nei vecchi quartieri del centro, essendo organizzata sotto forma di scacchiera. II traffico e seriamente ostacolato per causa delle strade strette e delle numerose traversate ferroviarie a nivello. Intanto, in certi luoghi, per esempio sulla magnifica Avenida de 9 Julio", delle misure di risanamento ci hanno portato rimedio. Un capolavoro e ugualmente la famosa strada circolare". Questi ultimi anni, l'evoluzione della cittä, piuttosto che di essere l'effetto di un incremento demografico naturale, e dovuta alla forte immi¬ grazione dall'estero ed alla migrazione interna, Nel 1947, la capitale federale comprendeva 18,6% della popolazione nazionale, percentuale che ha aumentato fin'oggi a 28%. ZUR GLIEDERUNG DES TROPISCHEN KLIMAS Paul Schaufelberger Im ersten Heft des V. Bandes der Geographica Helvetica (1950, S. 111112) wird eine neue Arealberechnung der Klima- und Vegetationszonen, die von M. Vahl besprochen. Darnach finden wir in den Tropen folgende Vegetationen: Regenwald 25,4%, Savannen 59,6%, Halbwüste 7,9%, Wüste 8,1 %. Sehen wir von der Wüstenbildung ab, so kommt darin die alte Dreiteilung des Tropen¬ klimas zum Ausdruck. Nun hat aber schon vor 35 Jahren R. Lang gezeigt, daß man, abgesehen von der Wüste, fünf Klimate unterscheiden müsse, und daß sich ebenso viele Klimabodentypen bilden. Für die gemäßigte Zone kennt man sie schon lange, also dürfte man sie auch in den Tropen er¬ warten. Sie zeigen folgende Eigenheiten: Klima arid semiarid semihumid humid perhumid Regenfaktor unter 40 4060 60100 100160 über 160 Vegetation Steppe Wald Wald Wald Wald Boden Kaktusb. Bambusb. Humusb. Waldb. Urwaldb. Dreiteilung trocken Wechsel feucht immer feucht Im semiariden mittleren Caucatale finden wir einen lichten Laubwald oder dichten Bambuswald. Im semihumiden Klima bilden sich vorwiegend Laubwälder, im perhumiden überwiegen die Pal¬ menarten. Aber offenbar fehlen gerade Publikationen über die feuchten Tropen. In der Literatur habe ich rund 40 Pauschalanalysen von Laterit oder Bodon und zugehörendem Muttergestein gefunden, davon einer aus dem perhumiden Klima Siams und ein anderer aus dem semihumiden Cyperns, alle andern aus semiariden, ariden und trockenen Zonen. Umgekehrt liegen aus der gemäßigten Zone mehr Podsol- und Waldbodenanalysen vor. Vergleicht man nun die Gesamtheit der Analysen beider Zonen, so versteht man ohne weiteres, warum die tropischen Böden humusarm sein sollen. Tatsäch¬ lich besitzen sie bis 20% Humus. Mittlere Regenmengen von Costa Rica Atlantische Küste Reventazön-Tal Meseta Central Pazifische Küste mm mm mm mm J 339 220 27 5 F 168 77 11 16 M 155 100 14 15 A 224 103 46 38 M 288 263 243 253 J 331 297 285 342 J 436 250 191 167 A 374 240 224 167 S 285 217 314 363 O 324 187 378 429 N 466 237 127 241 D 491 320 54 39 Total 3781 2511 1914 2075 Tempi :ratur 27° 23° 21» 27° Regen faktor 140 109 92 75 Im Hochland von Costa Rica und an seiner pazifischen Küste haben wir ein typisches wechsel¬ feuchtes Klima, mit einer Trocken- und einer Regenperiode. Nach der Ansicht der Meteorologen sollte sich eine Savanne bilden, aber an der pazifischen Küste finden wir Wald, nur der ebene Tal¬ boden der Gegend El General zeigt Savannenbildung. Die Hochebene ist ein Kaffeefeld, also ein künstlicher Wald. Nach Lang sollten sich Humusböden bilden, den auch die Meteorologen aner¬ kennen. Savannen findet man auch in Kolumbien. Sie nehmen eine weite Fläche der atlantischen Küstenebene ein, aber an vereinzelten Stellen und auf Hügelabhängen hat sich Wald entwickelt, die Regenmenge von 100 bis 125 cm pro Jahr gestattet also die Waldbildung. Boden und Unterboden bestehen meist aus alluvialen Sanden, die etwa 50 cm tief sind, dann folgen tertiäre Lehme und Tone. Im mittleren Magdalenental entwickelt sich bei 400 cm jährlichem Regen in vulkanischer Asche ein Ton- und Eisenortstein in etwa 80 cm Tiefe. Er wird so hart, daß die Wurzeln ihn nicht durchdringen können. Im semiariden Klima des mittleren Caucatales finden wir sehr oft in einer Tiefe zwischen 50 und 80 cm in den alluvialen Sanden eine von oben eingeschwemmte Ton¬ schicht. In den Llanos Orientales, mit jährlichen Regenmengen bis zu 400 cm, begegnen wir sehr oft alluvialen Sanden von geringer Mächtigkeit über neutertiärem Lehm; an anderen Stellen hat sich Ortstein gebildet. Es stehen noch vereinzelte Bäume, der Rest ist Buschwald oder Savanne. Auf dem Rücken der Zentralkordillere, zwischen Popayän und dem Magdalenental, liegen verschiedene aus¬ gedehnte Hochebenen zwischen 3000 und 3300 m über Meeresspiegel. Sie bestehen aus Wald, Sa¬ vannen und Sumpf. Unter Wald ist der Unterboden locker, unter Savannen kompakt. Interessant ist die Sumpfbildung in vulkanischen Sanden; die doch im allgemeinen sehr durchlässig sind; denn im Quindio und in'Chinchinä entwickeln sich bei Regenfaktoren um 120 nicht Waldböden, sondern die trockeren Humusböden, weil das Bodenklima weniger feucht ist als das atmosphärische. In der Hochebene, in der Nähe des Puracevulkanes, ist wenige Dezimeter unter dem Boden meist ein schwarzer Humusortstein, darunter ein Eisenhorizont, die die undurchlässige Schicht bilden. Das ab¬ fließende Wasser ist durch gelösten sauren Humus schwarz gefärbt und in allen Wassergräben findet man Eisenkonkretionen. In diesen Sümpfen wachsen Sumpfgräser, Farne und Baumfarne. An andern Stellen finden wir noch Wald, der auch die Abhänge der höheren Gipfel bedeckt. An anderen wiederum sieht man abgestorbene Bäume, deren Stämme von oben nach unten verfaulen. Daraus ergibt sich deutlich, daß der Sumpf den Wald verdrängt hat. Alle diese Savannen des semiariden bis perhumiden, des heißen und kalten Klimas haben ein gemeinsames Merkmal: die Bodentiefe ist gering. Dadurch können die Bäume sich nicht tief veran¬ kern und wenn sie eine gewisse Höhe erreicht haben, reißt der Wind sie um. Die Savanne ersetzt den Wald, sie ist geologisch, aber nicht klimabedingt. Wie ist es nun andererseits möglich, daß sich im wechselfeuchten Klima Wald bildet? Offenbar kommt es der Vegetation, wie dem Boden, weniger darauf an, wie der Regen verteilt ist, als wie viel Regen überhaupt fällt. Ist die Niederschlagsmenge in der Regenzeit reichlich, das ist in Costa Rica der Fall, dann können Tiefwurzler die größte Trockenzeit überstehen. Lang's Regenfaktoren leisten da sehr gute Dienste und eine Regenfaktoren¬ karte deutet die Vegetation besser an, als die bisher erschienenen meteorologischen Karten. 154 155 Rund drei Viertel der Tropen liegen im semiariden bis trockenen Klima. Gelegentlich wird man hier auch ein etwas feuchteres, semihumides, Klima finden, so daß hier die Dreiteilung voll¬ ständig genügt. Offenbar stammt der größte Teil der Publikationen aus dieser Zone, so daß wenig Angaben über die feuchten Tropen vorhanden sind. In den trockenen bilden Steppe, Wald und die geologisch bedingten Savannen die natürliche Vegetation. Aber der restliche Viertel hat Regen¬ mengen zwischen 125 und über 1000 cm im Jahr, Vegetation und Boden zeigen Differenzen, so daß man sie nicht als eine Einheit auffassen kann. Was Vageler, der die trockenen Tropen sehr gut kennt, über das Wechsel feuchte Klima schreibt, trifft für das semiaride zu, nicht aber für das semi¬ humide, das auch wechselfeucht sein kann, wie beispielsweise die Hochebene von Costa Rica; dieses wird man aber kaum als immerfeucht bezeichnen wollen. Im Reventazöntal ist die Regenmenge nicht viel höher, aber die Verteilung ist sehr verschieden, so daß hier die Bezeichnung immer feucht sehr wohl angebracht ist, und Harrassowitz ist wohl der Einzige, der hier ausgesprochene Trocken¬ perioden" gefunden hat. Wenn man in den trockenen Tropen Savanne, Halbwüste und Wüste unterscheidet, so sehe ich nicht ein, warum man bei den feuchten Tropen nicht auch eine Dreiteilung vornehmen soll, wie Lang empfiehlt. Regenangaben sind sicherlich auch aus den feuchten heißen Klimaten bekannt, und die Temperatur kann man nötigenfalls aus der Meereshöhe schätzen, so daß der Regenfaktor bestimmt werden kann. Es ist z. B. über tropische Böden eher zu viel als zu wenig geschrieben worden, namentlich von Autoritäten, die die Tropen nur aus der Literatur kennen. Wohl sind dabei viele schöne Theorien aufgestellt worden, aber die meisten halten keine Nachprüfung aus. Dinge, die als Dogma gelten und fast von allen Lehrbüchern der Bodenkunde aufgenommen wor¬ den sind, entsprechen nicht den Tatsachen, aber Lang's Regenfaktor hat sich als guter Führer erwiesen. Lang gebührt das Verdienst, in dem Regenfaktor zuerst ein solches Maß gefunden zu haben, und es kann kein Zweifel mehr daran bestehen, daß der Lang'sche Regenfaktor praktischen Wert hat; insbesondere hat er sich zur Abgrenzung großer und klimatisch scharf gekennzeichneter Ge¬ biete der Erde durchaus bewährt, so daß man für Linien gleicher Regenfaktoren eine neue Bezeich¬ nung Isonotiden geprägt und darauf basierend eine neue Klimakarte der Erde hergestellt hat. Dagegen stehen die Meteorologen der Verwendung des Regenfaktors meist ablehnend gegenüber; so lange sie uns nichts Besseres als Ersatz zu bieten haben, müssen sie schon gestatten, daß wir uns selbst zu helfen versuchen." So äußerte sich R. Albert 1930 in der Chemie der Erde", und zwar mit vollem Recht Zum allermindesten sollte so aus dem Regenwaldklima das semihumide mit Regenfaktoren von 60 bis 100 ausgeschieden werden; denn in ihm entwickeln sich die frucht¬ barsten Böden. Diese ertragreichen Humusböden kann man doch nicht mit den Podsolen in eine Gruppe stellen; oder ist es im gemäßigten Klima gestattet, den Prärienboden, den Waldboden und den Podsol als eine Einheit zu betrachten Was sich für die gemäßigte Zone nicht schickt, eignet sich auch nicht für die Tropen, wo alle Reaktionen schärfer betont sind. NEUIGKEITEN NOVA Vom Gotthard. Landschaftliche Voraussetzungen des schweizerischen Schicksalsweges" nennt sich einer der bemerkenswertesten Beiträge zum Innerschweizerischen Jahrbuch für Heimatkunde 1951/52", der unter dem Haupttitel der Gotthard" von E. Egli geschrieben, in markanten Strichen die Magie" des Rahmens umreißt, welche seit etwa einem Jahrtausend diesen schwei¬ zerischen und europäischen Paß" zu weltgeschichtlicher Funktion führte. Der Gotthard ist im Bau der Alpen begründet. Die Kettenraftung schuf den Knotenpunkt. Die Querdurchtalung schuf den Durchgang. Der Mensch, der Natur gehorchend, formte das Menschliche. Sperre und Durchgang zugleich ist der Gotthard. Verbindung und Wehr zugleich gestaltet auch der Mensch. Er schlug die Brücke und schoß den Pfeil. Die beiden Symbole standen über dem Werden des großen Bundes, die Symbole für Weltoffenheit und Selbstbestimmung. Ihre unteilbare Zusammengehörigkeit hat der gotthardverpflichteten Schweiz Dauer und Bedeutung gegeben." In diesem Fazit bergen sich Antrieb und Bemühen zu stets erneutem Durchdenken der Frage, weshalb der Ursernberg", dieses gott¬ verlassene" und wohl nicht zuletzt deshalb dem Heiligen Gotthard geweihte Hochgebirgsgebiet zu seiner völkerverbindenden Rolle gelangte. Es bedeutet aber nicht nur eine Zusammenfassung der Naturgrundlagen des Schicksalsweges", wie sie bisher in ähnlicher prägnanter Kürze nicht vorlag, sondern es injiziert zugleich eine nicht minder interessante Gegenfrage: die nämlich, welche kultur- hndschaflsgestatfcnde Rolle der Gotthard geübt, welche Fern- und Nahwirkungen dabei ausgelöst wurden und namentlich auch, wie die doch merkwürdige Erscheinung zu deuten sei, daß dieser Paß trotz seiner kontinentalen Bedeutung bis dato nicht vermocht hat, in seinem Stammbereich eine stärkere Verdichtung der Menschen und eine Intensivkulturlandschaft" anzuregen. Zu diesem Problem leistet die Schrift des Rektors der katholischen Knabensekundarschule Zürich, A. Kocher, Der alte St. Gotthardweg". Verlauf, Umgebung, Unterhalt (Freiburg i. Ue. 1951, 125 S., 67 Abb.) einen sehr schönen Beitrag. Anlaß hierzu war ehrfurchtvolle Rücksichtnahme gegenüber einem Passe, der während eines halben Jahrhunderts weltbekannter Schicksalsweg eines halben Kontinentes Zur Gliederung des tropischen Klimas