Microsoft Word - ONK501BF Further Section Onkologie 1995;18:501 Reports Of Oncological Societies – Mitteilungen Onkologischer Gesellschaften Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Inter-nistische Onkologie (AIO) Geschäftsstelle: A. Reichel, Martinistraße 52, D-20246 Hamburg, Tel/Fax (040) 4717-2924 Randomisierte Phase-lll-Studie einer wöchentlichen 24-Stunden-Dauerinfusion von hochdosiertem 5-Fluorouracil mit oder ohne Folinsäure versus Bolus-Applikation von 5- Fluorouracil plus Folinsäure bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom EORTC-Protokoll No.: 40952, AlO-Protokoll 1/95 Kurzfassung Studienleitung: Dr. med. Claus-Henning Köhne Humboldt-Universität zu Berlin Robert-Rössle-Klinik Abt. Onkologie und Tumorimmunologie Lindenberger Weg 80 13122 Berlin Tel. + 49 (0) 30 9417-12 98 o. 12 00 Fax +49 (0) 30 9417-1299 o. 1209 Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll Medizinische Hochschule Hannover Dept. Hämatologie/Onkologie Konstanty-Gutschow-Straße 8 30622 Hannover Tel. +49 (0)511 532-5112 o. 4077 Fax + 49 (0) 511 5 32-58 24 o. 36 91 Einleitung Die Prognose des metastasierten kolorektalen Karzinoms ist unbefriedigend mit einer medianen Lebenserwartung von etwa 11 Monaten nach Diagnosestellung. 5-Fluorouracil (5-FU) ist derzeit die effektivste Substanz bei dieser Erkrankung. Durch prolongierte Infusion von 5-FU über Tage, Wochen oder Monate kann die Rate von objektiven Remissionen ver-bessert werden, allerdings ohne Verlängerung des medianen Überlebens der Patienten. Die Arbeitsgemeinschaft für Internistische Onkologie (AIO) hat große Erfahrungen mit einer wöchentlichen 24-Stunden-Dauerinfusion von 5-FU. Merkmal dieser Applikationsart ist die hohe 5-FU-Dosisintensität im Vergleich zu Bolusgaben, aber auch im Vergleich zu prolongierten Infusionen über Wochen und Monate. Im Rahmen einer dreiarmig randomisierten Phase-II-Studie wurde der Stellenwert einer Modulation dieser 5-FU- Applikation (wöchentliche 24-Stunden-Dauerinfusi-on) mit Folinsäure (FA), alpha-2b Interferon (IFN) oder einer Kombination aus Folinsäure und Interferon (FA plus IFN) an 239 Patienten geprüft. Die Kombination F¾WFA ergab im Vergleich zu F¾/⅛/IFN signifikant höhere Remissionsraten und eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Intervalls und erwies sich ge-genüber FU24h/FA/IFN als weniger toxisch. Die Kombination von F¾WFA wurde daher für die weitere Untersuchung im Rahmen dieser Phase-III-Studie ausgewählt. Gute Ergebnisse wurden auch mit einer wöchentlichen 5-FU-Infusion ohne den Zusatz eines Modulators berichtet, bei gleichzeitig sehr geringer Toxizität. Der randomisierte Vergleich einer wöchentlichen 24-Stunden- Dauerinfusion mit oder ohne Folinsäure im Vergleich zu einer Standardtherapie mit FUb0jus/FA erscheint daher notwendig, um die vielver-sprechenden Phase-II-Ergebnisse aus nicht randomisierten und randomisierten Studien gegenüber einer Standardtherapie zu vergleichen und deren Stellenwert in der Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms zu definieren. Studienziele: Hauptzielkriterien: Nebenzielkriterien: Überlebenszeit - Ansprechrate Lebensqualität - Toxizität Zeit bis zur Tumorprogression - Kosten-Nutzen-Analyse Patientenselektion: Einschlußkriterien Histologisch nachgewiesenes Adenökarzinom des Kolons bzw. Rektums Inoperable Erkrankung Meßbare oder nichtmeßbare und/oder evaluierbare Meta-stasen Keine ZNS-Filiae Kein Zweittumor außer Karzinoma in situ der Zervix nach adäquater Behandlung oder Nichtmelanom der Haut Lebenserwartung über 3 Monate Alter zwischen 18 und 75 Jahren Allgemeinzustand nach ECOG (WHO): 0,1,2 Keine chemotherapeutische Vorbehandlung außer adjuvanter Chemotherapie Adjuvante Vorbehandlung muß wenigstens 3 Monate zurück-liegen © 1995 S. Karger GmbH, Freiburg Metastasenlokalisationen außerhalb eines eventuell voraus-gegangenen Bestrahlungsfeldes Initiale Evaluation 2 Wochen vor Studienaufnahme Leukozyten > 3000/mm3, Thrombozyten > 100000/mm3 Bilirubin < 2 × Norm Einverständniserklärung des Patienten Möglichkeit der regelmäßigen Nachsorge Patientenselektion: Ausschlußkriterien Chemotherapeutische Vorbehandlung außer adjuvanter Chemotherapie mehr als 3 Monate vor Studienaufnahme Schwangere oder stillende Frauen Schwere kardiale oder pulmonale Begleiterkrankung Nicht einstellbare bzw. nicht kontrollierbare koronare Herz-erkrankung Leukozyten < 3000/mm3, Thrombozyten < 100000/mm3 Kreatinin > 2 × Norm Bilirubin > 2 × Norm Zweittumor, außer Karzinoma in situ der Zervix mit ad-äquater Behandlung oder Nichtmelanom der Haut ZNS-Metastasen Unmöglichkeit zu regelmäßiger Nachsorge aus psychologisch/ psychiatrischen, sozialen oder geographischen Gründen Keine Einverständniserklärung Randomisation und Stratifikation Die Patienten können über die Adresse der Studienleiter im EORTC-Data-Center in Brüssel zentral randomisiert werden. Die Patienten werden stratifiziert nach: Zentrum Adjuvante Vorbehandlung Meßbare/nicht meßbare Erkrankung Allgemeinzustand nach WHO Behandlungsplan und Dosismodifikationen Arm A: 5-Fluorouracil 2600 mg/m2, 24-Stunden-Infusion, gegeben an Tag 1, 8,15, 22, 29, 36, Tag 1-36 ist ein Therapiezyklus, Wiederholung Tag 50. Entwicklungen in der Internistischen Hamato-Onkologie Ein Symposium der Phase I/II-Studiengruppe der Arbeitsgemeinschaft für Internistische Onkologie (AIO) und der Arbeits-gruppe Wirkstoffentwicklung in der Onkologie (AWO) in der Deutschen Krebsgesellschaft 19. und 20. Januar 1996 Ort: Universitätsklinikum Benjamin Franklin der FUB Hörsaal West Hindenburgdamm 30 12200 Berlin Organisation und wissen-schaftliche Leitung: Tagungssekretariat: Während der Tagung sind Sie unter der Rufnummer: 030/8445-3907 zu erreichen. Datum:19. und 20. Januar 1996 Beginn: Geschäftssitzungen AWO: 10 Uhr und AIO Phase I/II-Studiengruppe: 11 Uhr am 19. 01.1996 Beginn der wissen-schaftlichen Tagung: 14 Uhr, 19. 01.1996 Prof. Dr. med. W E. Berdel Sekretariat Prof. Dr. W. E. Berdel Frau D. Hoyer Universitätsklinikum Benjamin Franklin der FUB Fachbereich Humanmedizin Abteilung für Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie Hindenburgdamm 30 12200 Berlin Tel.: 030/8445-3907/2773 Fax: 030/834 98 94 Unkostenbeitrag: DM 150 bei Registrierung Für Ubernachtung muß bitte selbständig gesorgt werden: Hotel Steglitz International, Tel: 79005-521, Stichwort: «AIO-Symposium» oder Verkehrsamt Berlin, Tel: 2123-4 502 Reports of Oncological Societies · Mitteilungen onkologischer Gesellschaften Arm B: Folinsäure 500 mg/m2, 2-Stunden-Infusion gefolgt von 5-Fluorouracil 2600 mg/m2,24-Stunden-Infusion, beide Medikamente werden gegeben an Tag 1, 8,15, 22, 29, 36, Tag 1-36 ist ein Therapiezyklus, Wiederholung Tag 50. ArmC: Folinsäure 20 mg/m2 i. v. Bolus gefolgt von 5-Fluorouracil 425 mg/m2 i. v. Bolus, beide Medikamente werden an Tag 1-5 gegeben, Wiederholung nach Woche 4, 8 und dann alle 5 Wochen. Eine 4- bzw. 5-Wochen-Zeitspanne entspricht einem Zyklus. Therapiedauer Alle Patienten im Arm A und B erhalten mindestens einen Zyklus, die im Arm C behandelten Patienten mindestens 2 Zyklen, es sei denn, daß dies zum Nachteil für den Patienten ist. Patienten mit eindeutiger Tumorprogression nach dem ersten Zyklus im Arm A oder B bzw. nach dem zweiten Zyklus im Arm C erhalten keine weitere Studientherapie und gelten als Therapieversager. Die Therapie kann nach einem Jahr abgebrochen werden, falls die Patienten eine komplette Remission erreicht haben. Bei Erreichen einer partiellen Remission oder bei no change wird die Therapie bis zur Tumor-progression fortgesetzt oder bei nicht tolerabler Toxizität bzw. auf Wunsch des Patienten vorher abgebrochen. Dosismodifikationen für Arm A und B Dosismodifikationen und Intervallverzögerungen sind bei Toxizitäten vorgesehen. Insbesondere müssen am Tag der Therapie alle gastrointestinalen Toxizitäten wieder vollständig abgeklungen sein. Ausschreibung Forschungspreis der Berliner Krebsgesellschaft 1996 „Curt-Meyer-Gedächtnispreis” Die Berliner Krebsgesellschaft e.V. stiftet einen Preis in Höhe von DM 20000,-für hervorragende wissenschaftliche Leistungen in der Onkologie. Der Preis ist vorrangig für die Auszeichnung und Förderung von Wissen-schaftlern gedacht, die das 40. Lebensjahr nicht überschritten haben und in Kliniken und Instituten im Lande Berlin tätig sind. Bisher nicht prämierte Arbeiten können, wenn sie als Manuskript vorliegen oder ihre Veröffentlichung nicht mehr als ein Jahr zurückliegt, an den Vor-sitzenden der Berliner Krebsgesellschaft in dreifacher Ausfertigung unter Beifügung des Lebenslaufes und eines wissenschaftlichen Tätigkeits-berichtes eingesandt werden. Einsendeschluß ist der 31. Januar 1996 (Datum des Poststempels) Berliner Krebsgesellschaft e.V. · Prof. Dr. Klaus-Peter Hellriegel Robert-Koch-Platz 7-10115 Berlin 503